Warum haben Sie Jura studiert?
Den Ausschlag gegeben hat wohl der Vater einer Schulfreundin, der Anwalt war und so unterhaltsam von seinen Erlebnissen vor Gericht erzählt hat, dass ich die (naive) Vorstellung hatte, bei Gericht gehe es in etwa so amüsant zu wie in „Café Meineid“. Außerdem hat es mir schon immer Spaß gemacht, präzise zu formulieren und analytisch zu arbeiten. Das waren aus meiner damaligen Sicht (aber auch rückblickend) nicht die schlechtesten Voraussetzungen für ein Jurastudium.
Und wie sind Sie dann beim Arbeitsrecht gelandet?
Das hat sich im Referendariat und insbesondere in der Examensvorbereitung herauskristallisiert. In dieser Zeit wird man mit einer Unmenge an Lernstoff aus den unterschiedlichsten, mehr oder weniger spannenden Rechtsgebieten konfrontiert, den man sich innerhalb weniger Monate einverleiben muss. Dabei merkt man recht schnell, in welchem Rechtsgebiet einem das Lernen leichter fällt oder sogar Spaß macht – bei mir war es das Arbeitsrecht.
Was fasziniert Sie am Anwaltsberuf?
Die Vielseitigkeit – kein Arbeitstag gleicht dem anderen. Man wird jeden Tag mit neuen rechtlichen Fragestellungen konfrontiert, muss sich in unterschiedlichste Fallkonstellationen einarbeiten und dabei immer auch die aktuellen Entwicklungen in Rechtsprechung und Gesetzgebung im Blick behalten. Gleichzeitig steht, gerade bei der Vertretung von Unternehmern, die aktive Gestaltung von Projekten im Mittelpunkt. Das ist zugleich spannend und herausfordernd. Langweilig wird es jedenfalls nie.
Wo gibt es aus Ihrer Sicht Verbesserungsbedarf im (Arbeits-)Recht?
In der Gesetzgebung. Viele Vorschriften im Arbeitsrecht stammen aus einer Zeit, in der noch weitgehend analog gearbeitet wurde und passen daher nur begrenzt auf aktuelle Fragestellungen, die sich in unserer digitalisierten Arbeitswelt stellen. Es wäre wünschenswert, wenn der Gesetzgeber hier nachbessern und die für die Praxis so wichtigen Flexibilisierungen schaffen würde.
Gibt es etwas außer der Juristerei?
Ich verbringe quasi jede freie Minute in den Bergen – im Sommer beim Bergsteigen, im Winter auf Skitour. Meistens in Südtirol, damit auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kommt.
Was mögen Sie an München?
Fast alles. Wie so viele, die in München geboren wurden, zieht es mich immer wieder hierher zurück. Das liegt vor allem daran, dass meine Familie und Freunde hier leben, aber auch an dem besonderen Münchner Flair. München ist für mich einfach die perfekte Mischung aus Großstadt und Dorf. Wo sonst kann man tagsüber Bergsteigen und abends in die Oper gehen?
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